Aus der Presse
Engagierter Eigentümer und starker Handwerksbetrieb machten Fachwerkhaus zum Hingucker:
Altes Gebäude in Spay ist fit für die Zukunft
Spay. Horst Schimmelpfennig ist sichtlich zufrieden. Der erfahrene Malermeister aus Boppard betrachtet das alte Fachwerkhaus in der Spayer Dorfstraße 34 genau, dann fährt der Fachmann mit der Hand noch einmal prüfend über einen Balken in Kopfhöhe. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt er zum Redakteur des Rhein-Hunsrück-Anzeigers. Insgesamt 17 Wochen hat er in zwei Bauabschnitten an den Fassaden des Hauses aus dem 17. Jahrhundert gearbeitet. Das Ergebnis ist ein echter Hingucker und eine Bereicherung der Gemeinde Spay, die für ihre zahlreichen Fachwerkhäuser entlang der Rheinfront sowie in der Zehnthof- und Dorfstraße bekannt ist. Werner Herriger, der vor 15 Jahren das Haus gekauft hat, erinnert sich noch gut an das damals ziemlich marode Gebäude. „Gemeinsam mit meiner Frau Anne haben wir von der Pike auf alles neu gemacht, immer unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Denkmalschutzes“, sagt der 81-Jährige. „In einem letzten Schritt war jetzt die Sanierung der gesamten Fassaden dran“, so Werner Herriger. Für diese anspruchsvollen Arbeiten an den Fassaden seines Hauses setzte Werner Herriger, dessen Frau die Fertigstellung leider nicht mehr erlebte, auf die Kompetenz von Horst Schimmelpfennig.
Meister mit großer Erfahrung
Der Bopparder Malermeister, der in seinem Beruf bereits seit fast 50 Jahren aktiv ist und seit 1991 seinen Betrieb führt, machte sich akribisch an die Arbeit. „Ich habe natürlich schon vieles erlebt, aber die Arbeiten am Haus in der Dorfstraße waren wirklich fordernd“, so der Handwerksprofi . Da es sich bei dem Fachwerkhaus um ein Kulturdenkmal handelt, mussten alle Maßnahmen der Fassadensanierung mit der zuständigen Denkmalbehörde abgestimmt werden. „Dies ist aber eine Selbstverständlichkeit“, weiß der Malermeister um die besondere Verantwortung, die man bei Arbeiten an denkmalgeschützten Gebäuden trägt. Schimmelpfennig beschreibt das komplette Ausmaß der Instandsetzungsarbeiten. Das Entfernen alter Farben und Lacke, die Holzinstandsetzung, Vorlackierung und Imprägnierung sowie das finale Aufbringen neuer Farbe sind nur einige Arbeitsschritte. Für alle Hobbyhandwerker liefert Horst Schimmelpfennig einige beeindruckende Zahlen…
„Wir bearbeiteten am Gebäude 860 Meter Balken und Simse“, nennt er eine beeindruckende Hausmarke. Auch der Materialverbrauch war beträchtlich: 45 Liter für Holzimprägnierung, 32,5 Liter Vorlack- und Lackmaterial, 72 Kilo Silikat-Streichfüller und 42 Liter Silikat-Farben.
Auszubildender lernte viel
Immer mit dabei war der 18-jährige Fernando Wolter. Der Auszubildende ist beim Vor-Ort-Termin sichtlich stolz. „Das war für mich meine erste Baustelle. Ich habe bei der Arbeit in diesem Fachwerkhaus sehr viel gelernt. Das hat mir unglaublich viel gebracht“, sagt er und bekommt den anerkennenden Blick seines Meisters. Die Handwerker sind buchstäblich generationsübergreifend zufrieden mit dem Ergebnis ihres Schaffens in der Spayer Dorfstraße 34. Auch der Hauseigentümer, der die aufwendige Maßnahme mit 11.000 Euro Förderung aus dem Programm der Dorferneuerung erhalten hat, blickt stolz aus seinem Fachwerkhaus. Vor 15 Jahren sah dieses noch ganz anders aus …
Quelle: Rhein-Hunsrück-Anzeiger · 50/2024